Digitale Lösungen gegen den Fachkräftemangel: So können Unternehmen den Ruhestand der Baby-Boomer meistern

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In den kommenden Jahren steht Sachsen-Anhalt vor einer bedeutenden Herausforderung: Eine große Anzahl von Arbeitnehmer*innen der sogenannten „Baby-Boomer-Generation“ wird in den Ruhestand gehen. Gleichzeitig stehen dem Arbeitsmarkt, aufgrund der demografischen Entwicklung, immer weniger potentielle Fachkräfte zu Verfügung, welche die entstehenden Personallücken schließen können. Lesen Sie hier, wie das Zukunftszentrum Digitale Arbeit Sachsen-Anhalt Unternehmen dabei unterstützt, sich diesen Herausforderungen nachhaltig zu stellen.

Die Herausforderung des demografischen Wandels

Der demografische Wandel ist in Sachsen-Anhalt besonders spürbar: Der Anteil der über 60-jährigen Beschäftigten auf dem Arbeitsmarkt liegt in Sachsen-Anhalt derzeit bei 12,6 %.[1] Dies ist bundesweit der höchste Wert. Damit erreichen viele Arbeitnehmer*innen, die in den 1950er und 1960er Jahren geboren wurden, nun das Rentenalter. Dies bedeutet nicht nur einen Verlust an erfahrenen Fachkräften, sondern auch eine Herausforderung für viele Unternehmen, die diese Lücken füllen müssen. Laut Prognose der 2023 vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) veröffentlichten „Langfristprojektion des Fachkräftebedarfs in Deutschland“ gibt es die größten Fachkräfteengpässe in den Bereichen „Mechatronik-, Energie- und Elektroberufe“, „Informatik-, Informations- und Kommunikationstechnik“ sowie in den „Nichtmedizinischen Gesundheitsberufen, Körperpflege, Wellness und Medizintechnik“, zu denen auch die Altenpflege gehört.[2] In Sachsen-Anhalt sind insbesondere die Informations- und Kommunikationstechnikberufe von Engpässen betroffen: Hier liegt der Anteil der IT-Berufe im Jahr 2021 bei 1,3 Prozent und 2040 bei 1,4 Prozent. Auf bundesweiter Ebene verändert sich der Anteil im gleichen Zeitraum von 2,9 auf 3,7 Prozent.[3]

Der sinnvolle Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und eine durchdachte Digitalisierung von Prozessen und Arbeitsweisen können dazu beitragen, Beschäftigte zu entlasten und unternehmensinterne Vorgänge zu optimieren. Diese Erkenntnisse werden im Whitepaper „KI für die Fachkräftesicherung nutzen“ ebenfalls betont.[4] Insbesondere die Sicherung und der Transfer von Wissen beim Austritt von Mitarbeitenden aus Unternehmen kann durch KI-Systeme unterstützt werden. 

Was bedeutet der Austritt von, teilweise langjährigen, Mitarbeitenden für die Belegschaft, Arbeitsprozesse und Unternehmen und wie können die damit einhergehenden Herausforderungen gemeistert werden? Das Zukunftszentrum unterstützt Unternehmen bei diesen Fragen mit Beratungen und Workshops:

Chancen und Potentiale heben und fördern Weiterbildung und Qualifizierung: Das Zukunftszentrum bietet individuelle Weiterbildungsprogramme an, die u.a. darauf abzielen, die digitale Kompetenz der bestehenden Belegschaft zu erkennen und zu fördern.

Beratung und Unterstützung: Unternehmen erhalten individuelle Beratung, wie sie den Übergang gestalten und beispielweise den Wissenstransfer von scheidenden zu neuen Mitarbeiter*innen effektiv organisieren. Unsere Beratungen legen besonderen Wert auf soziale Nachhaltigkeit, indem sie Maßnahmen zur Förderung eines inklusiven und gerechten Arbeitsumfelds integrieren.

Förderung von Innovationen: Durch die Unterstützung bei der Einführung neuer Technologien und Arbeitsmethoden hilft das Zukunftszentrum Unternehmen, bestehende Prozesse zu hinterfragen und bei Bedarf neu zu gestalten.

Netzwerkbildung: Das Zukunftszentrum fördert den Austausch zwischen Unternehmen, Bildungseinrichtungen und anderen relevanten Akteur*innen. Dies schafft Synergien und ermöglicht es, gemeinsam Lösungen für den Fachkräftemangel zu entwickeln. Unsere Netzwerke unterstützen nachhaltige Partnerschaften und Kooperationen, die langfristig Bestand haben und zur regionalen Entwicklung beitragen.

Unser Angebot für Sie

Um Unternehmen und Arbeitnehmer*innen bestmöglich zu unterstützen, bietet das Zukunftszentrum eine Reihe von Workshops für Fach- und Führungskräfte an:

Zukunfts_werkstatt: In diesem Workshop werden Beschäftigte für ihre bereits bestehenden digitalen Kompetenzen sensibilisiert. Gemeinsam ermittelt man, in welchen Bereichen sie sich eine Erweiterung ihrer digitalen Fähigkeiten wünschen. Dabei wird das Selbstwertgefühl gestärkt, die Angst vor Veränderungen abgebaut und man identifiziert gemeinsam Prozesse, die verändert werden können.

Zielgerichtete Personalentwicklung in KMU: Dieser Workshop unterstützt dabei, gezielte Strategien zur Personalentwicklung zu entwickeln und umzusetzen. Er behandelt die Identifikation von Entwicklungsbedarfen, die Planung und Durchführung von Weiterbildungsmaßnahmen sowie die Förderung von Mitarbeiter*innenbindung und -motivation.

Mitarbeiter*innengewinnung in KMU – Onboarding der Generation Z: Der Workshop unterstützt dabei, die junge Generation erfolgreich zu rekrutieren und zu integrieren. Er behandelt effektive Rekrutierungsstrategien, maßgeschneiderte Onboarding-Prozesse und Maßnahmen zur langfristigen Bindung der Generation Z an das Unternehmen. Ziel ist es, ein attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen und die Herausforderungen der Mitarbeiter*innengewinnung und -integration zu meistern.

Ein Blick in die Zukunft

Die bevorstehende Pensionierungswelle ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance für Sachsen-Anhalt. Mit den richtigen Maßnahmen und der Unterstützung durch das Zukunftszentrum Digitale Arbeit Sachsen-Anhalt können Unternehmen nicht nur den Übergang meistern, sondern auch gestärkt aus dieser Phase hervorgehen. Es ist an der Zeit, die Weichen für eine digitale, nachhaltige und innovative Zukunft zu stellen. 

 

Sie wollen mehr über uns und unsere Angebote erfahren? Dann schauen Sie sich gern weiter auf unserer Website um. Kontaktieren Sie uns. Wir freuen uns darauf, Ihnen in Ihrem Unternehmen weiterzuhelfen.

Wir können digitale Zukunft hier in Sachsen-Anhalt. Für Sie. Mit Ihnen. 


Sarah Puck
Öffentlichkeitsarbeit, Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb)

 

[1] www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/fachkraefte-mangel-rente-baby-boomer-104~amp.html

 

[2] www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Forschungsberichte/fb-617-langfristprojektion-des-fachkraeftebedarfs.pdf

 

[3] www.bibb.de/dokumente/pdf/Bundesland-Dossier%20_14_Sachsen-Anhalt_W7.pdf, S. 9-10 

 

[4] https://www.plattform-lernende-systeme.de/aktuelles-newsreader/assistenz-und-teilhabe-wie-ki-dem-fachkraeftemangel-entgegenwirkt.html