Mitbestimmung in der Digitalisierung: Rückblick zur 7. Betriebs-und Personalrätekonferenz Sachsen-Anhalt

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Im August fand im Kulturhaus Leuna die 7. Betriebs- und Personalrätekonferenz Sachsen-Anhalt statt, diesmal mit dem Thema „Mitbestimmung in der Digitalisierung“. Der gemeinsamen Einladung des Landesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung und des Deutschen Gewerkschaftsbunds folgten 160 Teilnehmende. 

Eröffnet wurde die Konferenz von Ministerin Petra Grimm-Benne und dem DGB-Bezirksvorsitzenden Dr. Mehrdad Payandeh, die jeweils die besondere Relevanz von Interessenvertretungen für bessere Arbeitsbedingungen hervorhoben. Danach wurden die Weiterbildungsagentur Sachsen-Anhalt sowie das Weiterbildungs-Mentoring-Programm der IG Metall vorgestellt. Mit dem Titel „KI in der Arbeitswelt“ folgten zwei spannende Vorträge mit anschließender Fragerunde. 

Die Pausen boten den Teilnehmenden gute Gelegenheiten, mehr über die Angebote von Gewerkschaften und Bildungsträgern zu erfahren und mit den Akteur*innen direkt in Kontakt zu kommen. Zum Beispiel ermöglichten die ZZST-Kolleg*innen der Hochschule Merseburg, die virtuelle Welt mithilfe von VR-Brillen direkt vor Ort selbst zu erkunden. 

Am Nachmittag konnten sich die Teilnehmenden der Konferenz in kleineren Workshop-Gruppen intensiver mit einzelnen Themen aus der Betriebsratsarbeit befassen und sich über ihre Erfahrungen austauschen. Im Workshop über Mitbestimmung bei KI im Betrieb wurden beispielsweise aktuelle Herausforderungen für die teilnehmenden Betriebs- und Personalräte gesammelt und Handlungsoptionen gemeinsam diskutiert. 

Als eine der größten Herausforderungen in diesem Kontext wurde drohender Stellenabbau genannt. Allerdings wurden die Ängste einiger Beschäftigter vor KI-bedingten Kündigungen als deutlich größer eingeschätzt als die tatsächliche Gefährdung des Arbeitsplatzes. Transparenz der Arbeitgebenden über (Digitalisierungs-)Vorhaben und deren Auswirkungen kann helfen, die Beschäftigten zu sensibilisieren und unbegründete Sorgen zu verringern. 

Sensibilisierung – und insbesondere auch Qualifizierung – ist jedoch nicht ausschließlich für die Belegschaft wichtig. Beim Thema KI-Systeme gibt es nicht nur bei Beschäftigten, sondern gerade auch bei Arbeitgebenden teils große Wissensdefizite. Da aus mangelnden Kenntnissen schnell Fehlentscheidungen hervorgehen können, gibt es an dieser Stelle einen hohen Qualifizierungsbedarf, dem leider häufig Vorbehalte gegenüber Weiterbildungsmaßnahmen entgegenstehen. Wir bleiben dennoch zuversichtlich, dass in vielen Betrieben die Bereitschaft, sich mehr mit diesem Thema auseinanderzusetzen, mit zunehmender Bedeutung von KI-Systemen in der Arbeitswelt wächst. 

Für alle, die sich für das Thema KI interessieren und mehr über deren Potenziale, Risiken und Anwendungsmöglichkeiten erfahren wollen, bieten wir eine Einstiegs-Schulung an: Vorstellung von Künstlicher Intelligenz (KI) und Anwendungsmöglichkeiten

Für Betriebsräte, die sich vor einer potenziellen Einführung von KI-Systemen in ihrem Betrieb über den rechtlichen Rahmen und ihre Handlungsoptionen informieren wollen, bieten wir auch ein speziell zugeschnittenes Schulungs-Modul an, das alleinstehend oder in Kombination mit anderen Modulen durchgeführt werden kann: Modularer Workshop für Betriebsräte

 

David Jordan
Beratung und iQK-Workshops, Arbeit und Leben Sachsen-Anhalt